[Rezension] Markus Torgeby - Unter freiem Himmel

 


Titel: Unter freiem Himmel
Reihe: /
Autor/in: Markus Torgeby
Seiten: 186
Preis: 24,00€
Verlag: Heyne Hardcore
Meine Bewertung: 4/5 

Worum geht es?
Für den erfolgreichen Langstreckenläufer Markus Torgeby bricht seine ganze Welt zusammen, als es eines Tages wegen einer Verletzung den Laufschuh an den Nagel hängen muss. Von diesem Moment an wird er von Ängsten und düsteren Gedanken geplagt, aus denen er keinen Ausweg mehr sieht. Seine letzte Rettung sieht er in der Natur: Von heute auf morgen packt er seine wichtigsten Sachen zusammen, kehrt der Zivilisation den Rücken und baut sich eine abgelegene Hütte im Wald, in der er die nächsten vier Jahre lang lebt. Durch die Nähe zur Natur findet er endlich wieder zum Leben und zu sich selbst zurück. 20 Jahre später baut er zusammen mit seiner Familie ein Haus im Wald, ganz in der Nähe, wo früher einmal seine Hütte stand. In diesem Buch gibt er Tipps für ein naturverbundenes Leben fernab vom Konsum und Tempo des alltäglichen Lebens.

Meine Meinung:
Wie immer muss ich zuerst einmal etwas zu der Gestaltung des Buches sagen, denn die ist wirklich wunderschön! Fast jede zweite Seite ist mit atemberaubenden Naturfotografien von Markus' Frau Frida geschmückt, die Markus' Worte über die Liebe zur Natur sehr eindrucksvoll unterstreichen. Während des Lesens überkam mich deswegen auch sehr häufig das heftige Bedürfnis, einen kleine Pause einzulegen und einen ausgiebigen Waldspaziergang zu unternehmen. Falls ihr euch also für tolle Naturfotografien oder Bildbände begeistert, kann ich euch dieses Buch definitiv schon mal ans Herz legen!

Die Aufteilung des Buches hat mir auch sehr gut gefallen. Zu Beginn erzählt der Autor von seiner Kindheit, die bereits von Ängsten geprägt war, und schließlich von den Vorkommnissen in seinem Leben, die schlussendlich dazu geführt haben, dass er für vier Jahre in den Wald hinauszog. Beim Lesen konnte ich seine Verzweiflung sehr gut nachvollziehen, genau so wie seine unendliche Erleichterung, als er in der Natur endlich zur Ruhe fand. 
Später folgen dann viele kleine Kapitel mit Tipps zu je einem bestimmten Themengebiet, wie beispielsweise Feuer machen, Kleider trocknen, Nahrung, Schlafen im Freien oder der richtigen Bekleidung für ein Leben im Freien. Diese Kapitel fand ich unglaublich interessant, da ich mir bis dahin nie so richtig Gedanken darüber gemacht hatte, wie man eigentlich so ganz im Freien lebt. Ein paar Dinge sind mir dann als Vegetarierin doch etwas sauer aufgestoßen, wie beispielsweise die Schuhe aus Rentierleder. Da verzichte ich dann doch lieber drauf.

Alles in allem hat mich die Botschaft hinter diesem Buch sehr inspiriert: Wir sollten wieder lernen, mit weniger materiellen Dingen und dafür in Einklang mit der Natur zu leben. Für mich als absoluten Landmenschen war die Natur schon immer der beste Ort, um zur Ruhe zu kommen und Kraft zu tanken. Aber auch ich vergesse oft, dass es nicht so wichtig ist, dieses oder jenes zu besitzen, und dass es einen oftmals auch erdrücken kann, zu viel zu besitzen. Dieses Buch hat mich wieder daran erinnert, wie schön ein Leben ganz nach dem Motto "weniger ist mehr" sein kann.

Das einzige "Problem", das ich mit diesem Buch hatte, war der Schreibstil. Ich weiß nicht, ob es an der Übersetzung aus dem Schwedischen ins Deutsche lag - ich habe schon häufiger das Gefühl gehabt, dass Bücher, die von einer skandinavischen Sprache ins Deutsche übersetzt wurden, eher etwas holprig zu lesen sind -, aber manchmal waren die Sätze sehr kurz und abgehackt. Außerdem wirkte es manchmal etwas "unorganisiert" durch die plötzlichen Themen- und Gedankensprünge des Autoren. Wenn man sich aber auf die Botschaft des Buches konzentriert, ist das nicht wirklich weiter störend!

Fazit:
Solltet ihr wie ich jemand sein, dem die Natur sehr am Herzen liegt und der gerne wieder etwas naturverbundener leben möchte, dann kann ich euch dieses Buch sehr ans Herz legen. Auch Fans von wunderschönen Naturfotografien kommen hier auf jeden Fall auf ihre Kosten!

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